Rita Krebs arbeitet bei der Mobilen Polizei und wird im Einsatz von Aska unterstützt. Aska ist eine Hannoversche Schweisshündin und in der Ausbildung zur Personenspürhündin.

«Bei der Suche nach Vermissten sind Personenspürhunde eine grosse Hilfe. Personenspürhunde suchen die Spur eines Menschen anhand ihres Individualgeruchs. Eingesetzt werden die Hunde hauptsächlich bei friedlichen Suchen. Wir suchen dabei vermisste Personen wie zum Beispiel Bewohnerinnen und Bewohner von Altersheimen, Wanderer, Kinder oder suizidgefährdete Menschen. Ein Personenspürhund kann aber auch beigezogen werden, um Fluchtwege von Täterinnen oder Tätern zu rekonstruieren. Im Einsatz bei der Mobilen Polizei werde ich von meiner Personenspürhündin Aska unterstützt.
Jeder Mensch riecht einzigartig und hat folglich einen eigenen Individualgeruch. Das kommt daher, dass Menschen laufend abgestorbene Hautschuppen verlieren, die mit Mikroben besiedelt sind. Die Zersetzung dieser Hautschuppen produziert Moleküle, die der Hund riechen kann. Daraus ergibt sich für die Hundenase ein einzigartiges Geruchsbild der gesuchten Person. Ein Mensch hinterlässt also seine Geruchsspur überall dort, wo er sich gerade aufhält.
Um ein guter Personenspürhund zu werden, muss Aska auch zur Schule. Die junge Hündin lernt schon früh und völlig unbefangen, ihre Nase zu benutzen, um ans Ziel zu gelangen. Askas Ausbildung dauert insgesamt zwei bis drei Jahre. Die Ausbildung ist für die junge Hündin und auch für mich als Hundeführerin sehr anspruchsvoll und voller Herausforderungen. Ein sehr wichtiger Aspekt der Ausbildung ist zum Beispiel, dass ich als Hundeführerin meinen Hund «lesen» lerne. Ich muss erkennen, wenn Aska Schwierigkeiten auf der Spur hat oder sich eventuell mit anderen Sachen befasst, als mit der eigentlichen Spur. Dafür braucht man viel Zeit, Geduld und Übung. Bei späteren Ernsteinsätzen muss ich Aska volles Vertrauen schenken können. Dieses Vertrauen kann nur mit positiven und negativen Erfahrungen wachsen, welche man gemeinsam mit seinem Hund macht.
Für eine erfolgreiche Suche brauchen wir einen sogenannten Geruchsträger. Dies können Gebrauchsgegenstände sein, wie zum Beispiel eine Uhr, ein Portemonnaie, eine Zahnbürste oder auch ein Kleidungsstück. Wichtig ist dabei, dass die Gegenstände oder Kleider zuvor nur von der gesuchten Person berührt oder getragen worden sind. Wir müssen ausserdem den letzten Standort der zu suchenden Person kennen, um den Hund am richtigen Ort anzusetzen. Der Hund verfolgt dann die Geruchsspur vom Ausgangsort aus. Er lernt aber auch, zuverlässig anzuzeigen, wenn er die Geruchsspur verloren hat oder die Person zum Beispiel in ein Fahrzeug oder öffentliches Verkehrsmittel eingestiegen ist und die Spur dort endet.
Der Erfolg wird natürlich immer mit viel Lob und einer feinen Belohnung gekrönt.»